Missbrauch in der katholischen Kirche in den USA.
Am 14. August 2018 wurde der umfangreichste Missbrauchs-Bericht zur katholischen Kirche der USA öffentlich. Die Pressekonferenz in Harrisburg, Hauptstadt des Bundesstaates Pennsylvania, erschütterte die Anwesenden: Der ehemalige Priester James Faluszczak wurde als Kind missbraucht. Mehrere Opfer und ihre Familien waren zugegen, saßen auch auf dem Podium. Generalstaatsanwalt Josh Shapiro liest aus dem Bericht. Erzbischof Donald Wuerl soll auch vertuscht haben. (Erzbischof = Erzlügner) Ein Erzlügner ist ein besonders frecher, unverbesserlicher Lügner.
Die Kardinäle/Erzbischöfe sind innerhalb der römisch-katholischen Kirche nach dem Papst die höchsten Würdenträger. Diese Würdenträger inklusive des Papstes werden der ihnen unterstellten Würde nicht gerecht. Deshalb kann man auch den Artikel 1 der Grundgesetzes „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ ummünzen für die kirchlichen Würdenträger: „Die Würde der Menschen ist unten tastbar„. Ein Satz von mir mit Einmaligkeitscharakter vom 12.01.2019 „Die Würde der Menschen ist unten tastbar und oben nicht feststellbar“ – besonders bei den Würdenträgern!!!

Erzbischof Donald Wuerl
Hier Auszüge aus der Süddeutschen Zeitung vom 17.08.2018:
Die katholische Kirche wird einmal mehr von einem Missbrauchsskandal erschüttert: Mehr als 300 Geistliche sollen im US-Bundesstaat Pennsylvania über einen Zeitraum von 70 Jahren Hunderte Kinder sexuell missbraucht haben.
Opfern soll Schweigegeld angeboten worden sein. Die mutmaßlichen Täter können in den meisten Fällen juristisch nicht mehr belangt werden, weil in Pennsylvania eine strenge Verjährungsfrist greift.
Die Staatsanwaltschaft von Pennsylvania versuchte, das Grauen in möglichst nüchterne Worte zu verpacken. Als sie am Dienstag den Ermittlungsbericht einer Grand Jury zum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche vorstellte, wurden Einzelschicksale geschildert und Vertuschungsmechanismen beschrieben. Mehr als 300 Priester werden bezichtigt, in den vergangenen 70 Jahren systematisch mindestens 1000 Kinder und Jugendliche missbraucht zu haben. Die Brisanz reicht weit über Pennsylvania hinaus. Am Donnerstag stellte sich Papst Franziskus auf die Seite der Opfer. Dem Vatikan schienen nur zwei Worte angemessen: Scham und Bedauern.
Doch auch Scham und Bedauern machen das Grauen nicht kleiner, das die Staatsanwaltschaft detailliert schildert. Sie berichtet von einem Fall, in dem ein Priester ein siebenjähriges Mädchen im Krankenhaus vergewaltigt haben soll, als er es nach einer Mandeloperation besuchte. Ein anderer Priester zwang laut Staatsanwaltschaft einen Neunjährigen zum Oralsex und “ spülte danach den Mund des Jungen mit Weihwasser aus, um ihn reinzuwaschen.“
Oder der Bericht über den Jungen, der im Haus eines Priesters Saft trank und am nächsten Tag mit einem blutenden Rektum (After) aufwachte und sich an nichts erinnern konnte. In einem anderen Fall soll ein Priester über Jahre fünf Töchter sowie andere Verwandte einer einzigen Familie missbraucht haben. Einige Geistliche sollen sich die Opfer gegenseitig zugespielt und für Pornoaufnahmen missbraucht haben. In einer Diözese schenkten die Täter ihren Opfern demnach goldene Ketten mit großen Kreuzen. Sie dienten anderen Tätern als Erkennungszeichen.
Ein ähnlicher Bericht erschien am 20.08.2018 in DIE ZEIT:
»Priester vergewaltigten Jungen und Mädchen, aber die verantwortlichen Gottesmänner taten dagegen nicht nur nichts. Sie vertuschten alles«
Pennsylvania ist überall: Die wichtigsten Passagen aus einem 884-Seiten-Bericht über sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche. Zwei Jahre lang ermittelten die Staatsanwaltschaft und ein Gremium von 23 Geschworenen, die Grand Jury. Das erschütternde Ergebnis wurde öffentlich verkündet.
Wir drucken Auszüge. Aus dem Englischen von Evelyn Finger
Die meisten Opfer waren Jungen, aber es gab auch Mädchen. Manche waren Teenager, viele waren jünger. Manche wurden mit Alkohol und Pornografie manipuliert. Manche mussten ihre Peiniger masturbieren. Manche wurden oral vergewaltigt, manche vaginal, manche anal. Alle Verbrechen aber wurden weggewischt und abgetan, überall im Bundesstaat, und zwar durch Kirchenführer, denen der Schutz der Missbraucher und der Schutz der Institution über alles ging.
Die Folge der Vertuschungen: Fast alle Missbrauchstaten, die wir fanden, sind zu alt, um strafrechtlich verfolgt zu werden. Das heißt nicht, dass es keine Täter mehr gibt. Diese Grand Jury hat Klage eingereicht gegen einen Priester im Bistum Greensburg und einen im Bistum Erie, die in den letzten zehn Jahren Kinder sexuell belästigten. Wir erfuhren davon durch die Bistümer – was hoffentlich ein Zeichen dafür ist, dass die Kirche sich endlich ändert.
Es deprimiert uns, dass so viele Delikte ungestraft und unentschädigt bleiben. Dieser Bericht ist unsere einzige Waffe. Wir nennen Namen und Taten – sowohl der Missbraucher als auch der Vertuscher. Wir bringen ihre Vergehen ans Licht, denn das sind wir den Opfern schuldig. Und wir geben Empfehlungen, wie die Gesetze sich ändern müssen, damit Gutachten wie dieses künftig unnötig sind.
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Die gelb-blau karierte Stahlbetongurke bringt uns vielleicht zur Vernunft.

Die gelb-blau karierte Stahlbetongurke
Siehe dazu „Andauernder Wahnsinn Glaube„