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Die Unwörter des Jahres ab 1991 von der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS)

Der Redaktionsstab der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) beim Deutschen Bundestag bietet Bundestag und Bundesrat sowie Ministerien und Behörden der Länder seit 1966 Beratung bei allen Sprachfragen. Diese Stellen können Texte aller Art vom Redaktionsstab der GfdS auf sprachliche Richtigkeit und Verständlichkeit überprüfen lassen.

Definition Unwort: Ein unerwünschtes Wort, schlimmes, unangebrachtes Wort. Das Unwort des Jahres.


Das Wort sei „im öffentlichen und gesellschaftlichen Sprachgebrauch und insbesondere in den Sozialen Medien verstärkt verwendet worden, um Menschen vor dem Hintergrund vermeintlich biologischer Abstammungskriterien einzuteilen, zu bewerten und zu diskriminieren.“


Remigration. Das Wort sei „als rechter Kampfbegriff, beschönigende Tarnvokabel und ein die tatsächlichen Absichten verschleiernder Ausdruck“ gebraucht worden. Die Neue Rechte ziele darauf ab, „kulturelle Hegemonie (Vorherrschaft) und ethnische Homogenität zu erlangen. Das, was mit der Verwendung des Wortes gefordert wird, verletzt freiheitliche und bürgerliche Grundrechte von Menschen mit Migrationsgeschichte.“ Eindringen und Verbreitung des „vermeintlich harmlosen und beschönigenden Ausdrucks in den allgemeinen Sprachgebrauch führt zu einer Verschiebung des migrationspolitischen Diskurses in Richtung einer Normalisierung rechtspopulistischer und rechtsextremer Positionen“, kritisierte die Jury.

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Die Jury begründete ihre Wahl damit, dass der Ausdruck im öffentlichen Diskurs benutzt worden sei, um Aktivisten und deren Proteste für mehr Klimaschutz zu diskreditieren. Sie kritisierte die Verwendung des Begriffs, weil Aktivisten mit Terroristen „gleichgesetzt und dadurch kriminalisiert und diffamiert werden“. Gewaltlose Protestformen zivilen Ungehorsams und demokratischen Widerstands würden so in den Kontext von Gewalt und Staatsfeindlichkeit gestellt.


Das Zurückdrängen von Migranten von den Grenzen ihres Ziel- oder Transitlandes. Dies wird in vielen Fällen als illegal betrachtet. Während der Migrationskrise 2021 an der EU-Grenze zu Belarus führten polnische Grenzbeamte Flüchtlinge auf die belarussische Seite zurück. Die „Unwort“-Jury kritisiert die Verwendung des Ausdrucks, weil mit ihm „ein menschenfeindlicher Prozess beschönigt wird“, der den Flüchtenden die Möglichkeit nehme, das Asylrecht wahrzunehmen. Das Fremdwort verschleiere mit den Verstoß gegen die Menschenrechte und das Grundrecht auf Asyl, zudem werde die Gewalt, die mit dem Zurückdrängen verbunden sein könne, verschwiegen. Die Jury kritisiert ausdrücklich „die in den Medien unreflektierte Nutzung dieses Wortes auch bei Kritiker:innen der Maßnahmen.“



Das Wort „Corona-Diktatur“ werde insbesondere von rechtsextremen Protagonisten gebraucht, um regierungspolitische Maßnahmen der COVID-19-Pandemie zu diskreditieren.


Mit dem Wort „Klimahysterie“ würden Klimaschutzbemühungen und die Klimaschutzbewegung diffamiert und wichtige Debatten zum Klimaschutz diskreditiert. Der Ausdruck wurde 2019 von vielen in Politik, Wirtschaft und Medien verwendet, vom Deutschen Städte- und Gemeindebund,[25] der Frankfurter Allgemeinen Zeitung über Unternehmer bis hin zu AfD-Politikern.



Von Alexander Dobrindt im Mai 2018 verwendeter Begriff. Laut Jury unterstellt der Ausdruck denjenigen, die abgelehnte Asylbewerber rechtlich unterstützen und Abschiebungen auf dem Rechtsweg prüfen, die Absicht, auch kriminell gewordene Flüchtlinge schützen und damit in großem Maßstab Geld verdienen zu wollen. Der Ausdruck Industrie suggeriere außerdem, es würden dadurch überhaupt erst Asylbewerber „produziert“.


Bei dem Begriff „alternative Fakten“ handele es sich um einen „verschleiernde[n] und irreführende[n] Ausdruck für den Versuch, Falschbehauptungen als legitimes Mittel der öffentlichen Auseinandersetzung salonfähig zu machen.“


Als „Volksverräter“ wurden von verschiedenen Gruppen insbesondere demokratisch (= vom Volk) gewählte Politiker (= Volksvertreter) in Parlamentarier- oder Amtspositionen beschimpft.

Siehe dazu „Definition Verschwörungstheoretiker


Als „Gutmenschen“ wurden insbesondere diejenigen beschimpft, die sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe engagieren oder die sich gegen Angriffe auf Flüchtlingsheime stellen. Mit dem Vorwurf „Gutmensch“, „Gutbürger“ oder „Gutmenschentum“ werden Toleranz und Hilfsbereitschaft pauschal als naiv, dumm und weltfremd, als Helfersyndrom oder moralischer Imperialismus diffamiert.


Die Tatsache, dass die sprachgeschichtliche Aufladung des Ausdrucks (Erster Weltkrieg, Nationalsozialismus) einem Großteil derjenigen, die ihn als „besorgte Bürger“ skandieren und auf Transparenten tragen, nicht bewusst sein dürfte, macht ihn zu einem besonders perfiden Mittel derjenigen, die ihn gezielt einsetzen; Verwendung des Begriffs insbesondere durch Pegida.


Mit dem Schlagwort „wurde von einigen Politikern und Medien gezielt Stimmung gegen unerwünschte Zuwanderer, insbesondere aus Osteuropa, gemacht“. Der Ausdruck reihe sich ein in ein Netz weiterer Unwörter, die diese Stimmung befördern […] wie etwa „Armutszuwanderung“ oder „Freizügigkeitsmissbrauch.“


Jörg Kachelmann äußerte anderthalb Jahre nach seinem Freispruch im Kachelmann-Prozess die Ansicht, dass Frauen in der Gesellschaft ein „Opfer-Abo“ hätten. Die Wortschöpfung selbst stammt hingegen von seiner Frau. Die Jury kritisierte den Begriff dafür, dass er Frauen „pauschal und in inakzeptabler Weise“ unter den Verdacht stelle, sexuelle Gewalt zu erfinden und damit selbst Täter zu sein.


Der Ausdruck stehe prototypisch dafür, dass die politische Dimension der Mordserie jahrelang verkannt oder willentlich ignoriert wurde. Durch die Reduktion auf ein Imbissgericht würden die Opfer der Morde in höchstem Maße diskriminiert und ganze Bevölkerungsschichten aufgrund ihrer Herkunft ausgegrenzt.


Das Wort suggeriere sachlich unangemessen, dass es bei einem Entscheidungsprozess von vornherein keine Alternativen und damit auch keine Notwendigkeit der Diskussion und Argumentation gebe. Behauptungen dieser Art seien 2010 zu oft aufgestellt worden, sie drohten, die Politikverdrossenheit in der Bevölkerung zu verstärken. Der Begriff wurde ab 2009 insbesondere von Angela Merkel und der damaligen Bundesregierung benutzt.


Die Wahrnehmung von Arbeitnehmerinteressen störe zwar viele Unternehmen; Betriebsräte als Seuche zu bezeichnen, sei indes „ein sprachlicher Tiefpunkt im Umgang mit Lohnabhängigen“. Bekannt wurde der Begriff durch seine Verwendung in der ARD. Nach Angaben eines Mitarbeiters der Baumarktkette Bauhaus wird er von Abteilungsleitern der Baumarktkette gebraucht, wenn Mitarbeiter aus einer der drei Filialen mit einem Betriebsrat in eine ohne wechseln wollen.)


Der Begriff stelle das Verhältnis von Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise auf den Kopf. Während die Volkswirtschaften in ärgste Bedrängnis geraten seien und die Steuerzahler Milliardenkredite mittragen müssten, würden die Banken, durch deren Finanzpolitik die Krise verursacht worden sei, zu Opfern stilisiert.


Abwertende Bezeichnung für Geld, das Eltern erhalten sollen, die ihre Kinder zuhause selbst auf- und erziehen und nicht in einer Kindertagesstätte betreuen lassen wollen – als negativer Gegensatz zur Berufstätigkeit statt alleiniger Kindererziehung.


Bezieht sich darauf, dass viele abgelehnte Asylbewerber vor einer drohenden Abschiebung „freiwillig“ in ihre Heimat zurückkehren. Tatsächlich hätten sie aber keine andere Wahl.


Gewinne aus Produktionsleistungen eines Unternehmens, nachdem zuvor zahlreiche für „überflüssig“ befundene Mitarbeiter entlassen wurden.


Der Begriff „degradiert nicht nur Arbeitskräfte in Betrieben, sondern Menschen überhaupt zu nur noch ökonomisch interessanten Größen“.


Grundsätzlich inakzeptabler Kollektivschuldvorwurf; als möglicher Vorwurf gegen Juden von Martin Hohmann gebraucht.


Reduzierung von Individuen auf sprachliches Börsenniveau.


Selbst- und Fremdbezeichnung der Taliban und al-Qaida-Terroristen.


Zynisch heroisierende Umschreibung einer Region, die von Rechtsextremisten terrorisiert wird, damit sie „ausländerfrei“ wird.


Verharmlosung der Tötung Unschuldiger als Nebensächlichkeit; NATO-offizieller Terminus im Kosovokrieg.


In einer öffentlichen Erklärung zynisch wirkende Ironisierung; Karsten Vilmar.


Umschreibung arbeitsunwilliger wie arbeitsunfähiger Menschen; Helmut Maucher, Nestlé.


falsches, angstauslösendes Naturbild für einen sozialpolitischen Sachverhalt


Beschönigung der Diätenerhöhung im Bundestag


abschätziger Bankerjargon; Hilmar Kopper


Scheinargument gegen Zuzug von Ausländern.


Propagandaformel im Jugoslawienkrieg



Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) hat von der Nutzung des Gendersternchens abgeraten. Grundsätzlich befürworte die GfdS eine diskriminierungsfreie Sprache, das sogenannte Gendersternchen wie bei „Leser*in“ stelle aber aus sprachlicher Sicht kein geeignetes Mittel dar. 13.08.2020

Siehe dazu „Der Gleichmachungswahn“ und „Gender-Irrsinn verwirrt Schüler


Siehe dazu „Genereller Wahnsinn



Die grüne Sekte marschiert – gendernd – in grellroten Tarngewändern. Berlin, 10.08.2021. Besser ist eine Wende zu mehr Vernunft. Liebe und friedlichem Miteinander. Alles Wahn, wie Gotteswahn, Coronawahn, Klimawahn, Umweltwahn, Fresswahn, Saufwahn, Unterdrückungswahn, Impfwahn muss aufhören!


Ein Vorteil der Gendersprache: Man erkennt beim ersten Satz, wenn jemand nicht alle Latten am Zaun hat.


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